14. März 2021

Wie kann ich Calcium ohne Kuhmilch zuführen?

„Calcium ist gut für die Knochen.“ Soweit reicht bereits das Wissen kleiner Kinder über den lebenswichtigen Mineralstoff. Es ist gut für die Knochen und Zähne, da es bei der Mineralisierung unterstützt und somit für die Festigkeit sorgt. Zusätzlich spielt es jedoch auch in der Blutgerinnung und der Reizweiterleitung eine tragende Rolle.

Das vermeintliche Wissen über Calcium geht allerdings weiter: „Calcium ist gut für die Knochen, daher müssen wir jeden Tag ein Glas Milch trinken.“ Dieser Zusatz ist jedoch nicht korrekt. Obwohl Kuhmilch Calcium enthält, ist diese bei weitem nicht die einzige Quelle dafür. Viele vollwertige, pflanzlichen Produkte enthalten ebenfalls eine ausreichende Menge des Mineralstoffs.

Hierzu zählen unter anderem:

  • Brokkoli, Grünkohl, Pak Choi, Rukola
  • Kichererbsen, Sojabohnen
  • Samen, Nüsse
  • und vieles mehr

Ihr seht also, dass es in einer ausgewogenen Ernährung leicht ist, seinen Bedarf an Calcium zu decken. Wie bei vielen Mineralstoffen gibt es jedoch auch hier fördernde und hemmende Faktoren. So sollte beispielsweise auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr geachtet werden. Vitamin D unterstützt den Körper bei der Resorption von Calcium. Dieses Vitamin hat im Gegensatz zu anderen Vitaminen eine besondere Eigenschaft. Es kann im Gegensatz zu anderen Vitaminen auch vom Körper selbst produziert werden. Hierzu benötigt der Körper jedoch ausreichend Sonneneinstrahlung. Mehr zu Vitamin D schreibe ich in Kürze in einem anderen Beitrag.

Phytate hemmen die Calciumzufuhr. Diese befinden sich in Hülsenfrüchten oder Nüssen. Durch ein Einweichen kann die Menge an Phytaten jedoch deutlich reduziert werden. Ein weiterer Hemmstoff für die Calciumresorption stellt Oxalat dar. Dieses ist jedoch in Pak Choi, Brokkoli und Grünkohl von Natur aus nicht enthalten.

Auswirkungen einer falschen Calciumzufuhr

Da Calcium „gut für die Knochen ist“, stellt es keine große Überraschung dar, dass eine zu geringe Calciumzufuhr langfristig zum Knochenabbau führt. Gerade bei Kindern ist daher darauf zu achten, da sich ihre Knochen im Wachstum befinden.

Die ausreichende Aufnahme von Calcium ist wichtig. Gleichzeitig sollte jedoch langfristig nicht zu viel Calcium aufgenommen werden. Mit einer ausgeglichenen Ernährung habt ihr dafür kein Risiko. Lediglich durch eine Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel wäre eine solche Überversorgung möglich. Ein zu hoher Calciumwert im Blut wird Hypercalciämie genannt, diese kann langfristig zu Nierensteinen führen. Daher empfiehlt es sich, auf eine ausreichende Calciumzufuhr über die Nahrung zu achten und bei Bedarf seine Blutwerte beim Arzt checken zu lassen.

3 Comments

  1. Franziska 20. August 2021 at 15:39 - Reply

    Ich finde es gut, dass du auch auf die Wichtigkeit von Vitamin D in Zusammenhang mit der Calcium Aufnahme eingehst. Das wird glaube ich oft vergessen.

    • Celine Waidele 21. August 2021 at 11:53 - Reply

      Vitamin D ist in unseren Breitengraden unabhängig von der Ernährung ein potentiell kritischer Nährstoff. Daher sollte bei einer geringen Calciumzufuhr auch daran gedacht werden. Danke für deinen Kommentar!

  2. https://www.privatverlag.org 31. Oktober 2021 at 22:05 - Reply

    Ein toller Beitrag, Danke dafür. Ich habe diesen auf FB geteilt und etliche Likes bekommen :
    ).
    Das Themengebiet Medizin ist zu vielfältig,
    als dass es nur eine Form gibt.

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